Schlaf und Menopause

Es ist kein Geheimnis: Schlafstörungen kommen bei Frauen nach den Wechseljahren häufig vor. Doch worin bestehen die genauen Ursachen und was kann man dagegen tun? Zusammen mit der Neurowissenschaftlerin und Schlafexpertin Dr. Els van der Helm erzählen wir Ihnen alles zum Thema Schlaf und Wechseljahre.

Schlaf und Menopause | Swiss Sense

Die Wechseljahre sind im Leben jeder Frau eine bedeutsame Phase, in der ein regelrechter Hormonsturm stattfindet. Neben den geläufigen Symptomen wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen gibt es jedoch einen weiteren, häufig übersehenen Faktor, der von großer Bedeutung ist: Schlaf.

 

Was genau passiert in den Wechseljahren?

Obwohl der genaue Zusammenhang zwischen Schlaf und den Wechseljahren noch nicht vollständig geklärt ist, gibt es bereits Erkenntnisse, die helfen können, diese Beziehung zu verstehen und mögliche Lösungen zu finden. Vorab ist es sinnvoll, die Ursachen aufzulisten.

 

1. Hormonelle Veränderungen: Hormone steuern unseren Körper, und in den Wechseljahren verändern sie sich extrem. Diese hormonellen Veränderungen wirken sich nicht nur unmittelbar auf den Schlaf aus, sondern auch auf dessen Timing. Ein wichtiges Hormon in diesem Zusammenhang ist das Östrogen. Dieses Hormon fällt in den Wechseljahren (und bereits davor) drastisch ab, ist wichtig für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und reguliert die Körpertemperatur. Nach der Menopause wird unser Schlaf-Wach-Rhythmus jedoch instabiler und verschiebt sich zeitlich nach vorne. Diese Verschiebung kann bei Frauen dazu führen, dass sie sowohl früher ins Bett gehen als auch früher aufstehen.

 

2. Körpertemperatur: Guter Schlaf ist eng mit unserer Körpertemperatur verknüpft. Normalerweise sinkt unsere Körpertemperatur abends, was uns auch schläfrig macht. Nach den Wechseljahren nimmt unsere Körpertemperatur am Abend jedoch weniger ab, wodurch es schwieriger werden kann, die optimale Schlaftemperatur zu erreichen. Auch die allseits bekannten, in den Wechseljahren häufig auftretenden Hitzewallungen beeinträchtigen die Schlafqualität zusätzlich.

 

3. Fettverteilung: Während der Wechseljahre ändert sich im Körper der Frau die Fettverteilung. Dies kann zu mehr Bauchfett führen, wodurch der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört wird. Eine Fettzunahme im Nackenbereich kann zudem das Schlafapnoe-Risiko erhöhen.

 

Tipps für bessere Nächte

Da Sie nun die Ursachen etwas besser kennen, möchten Sie natürlich in erster Linie wissen, was Sie tun können. Deshalb geben wir Ihnen hier einige Tipps für bessere Nächte in den Wechseljahren.

 

1. Kognitive Verhaltenstherapie bei Schlaflosigkeit: Diese Therapieform ist für die Behandlung von Schlafstörungen in den Wechseljahren sinnvoll. Die Unterbrechung negativer Gedankenketten und deren Verknüpfungen mit dem Schlaf können die Schlafqualität erheblich verbessern.

 

2. Untersuchung auf Schlafapnoe: Treten nach den Wechseljahren Atemprobleme oder Schnarchen auf, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Schlafapnoe kann langfristig schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Es gibt jedoch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Lagerungshilfen, Unterkieferschienen oder eine Schlafmaske.

 

3. Angenehme Schlafumgebung: Sorgen Sie für ein kühles Schlafzimmer und verwenden Sie kühlende Bettwaren und Schlafanzüge aus natürlichen Materialien, sodass Schweiß und Wärme besser reguliert werden.

 

Mehr Tipps um besser zu schlafen, finden Sie in unserem Schlaf-Ratgeber >